Neuer Abteilungsleiter bei Fraunhofer IEG
In seiner neuer Funktion als Abteilungsleiter bei Fraunhofer IEG stellt sich Prof. Wellmann mit seinem Team der Herausforderung, geologische Daten aus kleinen und großen Skalen für konkrete Anwendungen zu integrieren. Die Materialeigenschaften im Mikrometerbereich wechselwirken mit den Eigenschaften von Lagerstätten mit mehreren Kilometern Ausdehnung. Die Algorithmen des Maschinellen Lernens, die die geologischen Daten zu Untergrundmodellen verknüpfen, ähneln den bildgebenden Verfahren aus der nicht-invasiven Medizin oder der zerstörungsfreien Werkstoffkunde. Da man das Untersuchungsobjekt, also eine Lagerstätte, eine Leber oder das Innere einer Schweißnaht nur indirekt beobachten kann, ist man darauf angewiesen, die von außen verfügbaren Informationen effizient zu nutzen, mit fundiertem Vorwissen zu verknüpfen und stets auch die Unsicherheiten der Vorhersagen zu berücksichtigen.
»Letztlich wollen wir mit unseren geologischen Modellen Projektentwickler in der Industrie, bei den Stadtwerken und in den Kommunen unterstützen, betriebswirtschaftliche Entscheidungen zu fällen. Dafür sind standortbezogene Aussagen über Erschließung, Wärmeleistung und Betriebsstrategie ebenso notwendig wie eine fundierte Abschätzung deren Unsicherheit«, so Wellmann. »Dank der modernsten Methoden wollen wir die jahrzehntelange Lernkurve von Geothermie-Pionieren wie den Städten München oder Paris für Städte in NRW auf wenige Jahre verkürzen. Wir schärfen heute die sprichwörtliche Axt, damit die Energieversorger morgen viele »geothermale Bäume« fällen können.«
Weitere Informationen zu Prof. Wellmanns Tätigkeitsfeld und zur Zukunft der Geothermie sind hier zu finden.